Manfred Weber verhandelt regelmäßig mit den wichtigsten Menschen der Welt. Am Josefi-Frühschoppen gab er einen Einblick in seine Arbeit und was die CSU in Europa bewirken kann.
Der Josefi-Frühschoppen ist in Grafenwöhr immer ganz etwas Besonderes. CSU-Persönlichkeiten wie Barbara Stamm, Markus Söder und Joachim Herrmann richteten sich hier schon an die Partei-Basis. Zum 50. Jubiläum begrüße Ortsvorsitzende Anita Heßler wieder eine Parteigröße Manfred Weber, den Fraktionssprecher der Europäischen Volkspartei im Europa-Parlament.
Als Europa-Politiker ist Weber natürlich auch ein leidenschaftlicher Verfechter der Idee eines gemeinsamen Europas. Als ein Beispiel nennt er den Schengen-Raum. Gerade im Pflegebereich gebe es viele ausländische Fachkräfte, die in Deutschland arbeiten. Weber betonte zum angedachten Verbot von Holzheizungen, dass die CSU sich eingesetzt habe, dass dies nicht kommen werde: „Die bayerische Holznutzung ist gesichert.“
Aber solche Vorstöße zeigen für ihn, dass eine bestimmte Weltanschauung immer mehr in die Politik einziehe: „Wir brauchen weniger linke Ideologe und mehr Pragmatismus.“ Betroffen davon ist eine Kernindustrie der Republik – 2035 sollen Verbrennermotoren verboten sein. Weber plädiert für mehr Technologieoffenheit: „Der Ostbayer kennt viele solcher Beispiele aus der eigenen Erfahrung. Er hat schon das Flüchtlings-Abkommen mit Tunesien verhandelt, ein Nachtfahrt-Verbot für Fahranfänger verhindert und war schon während russischer Angriffe in Kiew, erzählt er. Die Stimmung in dem Land hat er aufgenommen: „90 Prozent der Ukrainer sagen: Wir werden gewinnen.“
In Anbetracht der anstehenden Präsidentschafts-Wahlen in den USA und der unsicheren Folge für die NATO fordert Weber mehr Eigenständigkeit bei der Verteidigung. Nach langem Zaudern sei bei der Imigrationspolitik nun ein Konsens in Europa da, Asylanträge an den Außengrenzen zu entscheiden. Dies ist für Weber der richtige Weg, die Umfragewerte für die AfD zu senken.
Bürgermeister Edgar Knobloch hob die Bedeutung der CSU in Europa erklärt: Einst gab es Pläne, die öffentliche Wasserversorgung zu privatisieren – Die CSU hätte dies verhindert. Der Landtagsabgeordnete Tobias Reiß outete sich als “Manfred Weber-Fan” und eine CSU-Besonderheit: “Keine andere Partei kann von sich behaupten, speziell Bayern auf der Europa-Liste zu haben.” Zum Abschluss forderte EU-Abgeordneter Christian Doleschal alle Menschen auf, die Europawahl am 9. Juni nicht als Protestwahl zu sehen.
CSU-Ortsvorsitzende Anita Heßler gratulierte den Josefas und Josefs zu ihrem Namenstag und lud zu Weißwürsten, Brezen und Bier ein. Sie bedankte sich dafür bei der Firma Gugel, der Bäckerei Bauer und der Kulmbacher Brauerei.
Zum 50. Josefi Frühschoppen durfte die CSU den Vorsitzenden und Fraktionssprecher der Europäischen Volkspartei Manfred Weber (stehend) begrüßen.
Ortsvorsitzende Anita Heßler hieß ebenso Bürgermeister Edgar Knobloch, 1. Landtagsvizepräsidenten Tobias Reiß, Europaabgeordneten Christian Doleschal und Bezirksrat Roland Grillmeier willkommen (sitzend von links).
Bild und Text: Stefan Neidl