„Politik aus der Herzkammer des bayerischen Landtags“ erlebten nach den Worten des Landtagsabgeordneten Tobias Reiß die knapp 100 Besucher des traditionellen Josefi-Frühschoppens der CSU im Hotel zur Post. Auch Bürgermeister Edgar Knobloch und Ortsvorsitzender Gerald Morgenstern freuten sich. Schließlich war Staatsminister Florian Herrmann aus München angereist, um seine Parteikollegen auf eine gemeinsame Europapolitik einzuschwören.
„Nirgends mehr als in Grafenwöhr spürt man täglich, dass der Frieden nicht selbstverständlich ist“, begründete der Minister seinen Besuch. In Grafenwöhr sei der Beitrag zur Verteidigungsbereitschaft Bayerns und Deutschlands besonders deutlich sichtbar. Irritationen durch Tweeds des amerikanischen Präsidenten Donald Trump messe Herrmann keine Bedeutung bei, der Militärstandort in der Oberpfalz sei gesichert.
Herrmann mahnte, dass nicht Fake News in Sozialen Netzwerken zum Maßstab des politischen Diskurses werden dürften und empfahl deshalb: „Jeder hält seinen eigenen Vogel für den heiligen Geist. Schauen sie nicht den ganzen Tag ins Internet, sondern fahren sie mit offenen Augen durch unser schönes Bayernland. Sehen sie die Realität. Das gilt vor allem für Europa!“
Bayern, Deutschland und die meisten europäischen Länder stünden heute wirtschaftlich gut da, 10 von 19 europäischen Ländern machten keine neuen Schulden, die Arbeitslosigkeit sinke, Fachkräfte würden vielerorts knapp, zählte Herrmann auf. „Der Export von 7er- und 5er-BMW ist wichtig. Aber am Export von Werten und Frieden werden uns unsere Kinder messen.“ Populistische Kräfte und der Brexit zerrten an Europa. Es gelte, für ein stabiles Europa einzutreten. Die CSU sei mit Manfred Weber als Spitzenkandidat und Anwärter für das Amt des europäischen Kommissionspräsidenten bestens aufgestellt. Bürgerlich und konservativ müsse Europa bei der Wahl am 26. Mai gestärkt werden. „Bayern liegt im Herzen Europas und hat Europa im Herzen“, rief Herrmann.
Landtagabgeordneter Tobias Reiß stellte Europakandidaten Christian Doleschal aus Brand vor. „Wir haben erstmals die Chance, einen Europaabgeordneten direkt aus unserer Region zu bekommen“, frohlockte er.
Die Zusammenarbeit mit dem Leiter der Staatskanzlei verlaufe hervorragend, betonte der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Fraktion. Stadtrat Josef Neubauer zeigte sich in seinem traditionellen Schlusswort beeindruckt von Herrmann und mahnte, gegebene Zusagen „zeitnah“ umzusetzen.