Der Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Sonderaufgaben Florian Herrmann ist neuer Beauftragter innerhalb der bayerischen Regierung. Der 46-jährige Politiker stattete der Gemeinde nun einen Besuch ab und wurde als wichtige Kontaktperson herzlich empfangen. Herrmann war zum ersten Mal in Grafenwöhr. Sein voller Terminplan ließ zwar eine Besichtigung des Truppenübungsplatzes nicht zu, dennoch nahm sich der promovierte Jurist die Zeit und stellte sich beim Johanni-Dämmerschoppen im Hinterhof der Zoiglstube „Zum Adler“ den CSUlern vor.
Er hatte im Rahmen seiner Zuständigkeit bereits mit kommandierendem General Christopher C. LaNeve zu tun und weiß von der Popularität der Anlage bei den Amerikanern, deshalb macht er sich trotz regelmäßiger, beunruhigender, Tweets von US-Präsident Donald Trump über das Verhältnis zur Nato keine Sorgen um einen möglichen Abzug oder eine Reduzierung in der Soldatenstadt. Hohe Militärs meinten, dass man nicht auf die präsidialen Ankündigen hören solle, sondern schauen müsse, wohin das Geld fließe – und die Investitionen in Grafenwöhr seien bemerkenswert.
Klares Bekenntnis
Wer siegen will, muss auch üben können, und weltweite Konflikte gibt es zu Hauf. Kommunikation und Transparenz stimmen zwischen Oberpfälzer Verwaltung und US-Armee: Die über Jahrzehnte geschaffene gemeinsame Wertebasis und das Vertrauen ändert auch Trump nicht. Die bayerische Staatsregierung bekennt sich in jedem Fall klar zum Truppenübungsplatz und wird um dessen Erhalt kämpfen.
Aktuelle Umfragen zu den anstehenden Landtagswahlen verunsichern Herrmann nicht. Bei der letzten Bundestagswahl lagen Statistiker gewaltig daneben: 50 Prozent aller Wähler seien noch unentschlossen. Um diese zu gewinnen, muss die CSU Argumente liefern und selbstbewusst ihre Position vertreten. Die gefühlte und tatsächliche Lage im Land weichen voneinander ab – ein Grund hierfür sind für den gebürtigen Kehlheimer soziale Netzwerke. Nutzer sehen hier nur, was sie sehen wollen, ohne Gegenargumente zu bekommen. Zur politischen Meinungsbildung sollten objektive Zahlen studiert werden. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Christsozialen Bayern nach vorne gebracht und sicherer gemacht. Im europäischen Vergleich ist die wirtschaftliche Situation blendend. So etwas wie Jugendarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit kennen die Menschen hierzulande nicht.
Familien im Blickpunkt
Der neue Ministerpräsident Markus Söder folgt dem Motto von „großen Linien und kleinen Sorgen“. Gerade für Familien werde viel getan: Baukinder-, Familien- und Pflegegeld sind nur Maßnahmen. Lob sprach der Leiter der Staatskanzlei seinem Chef aus: Söder sei der Ideen-Treiber in der bayerischen Regierung, der kraftvoll, geistreich und kreativ über dem täglichen Mediensturm steht.