Ortsvorsitzender Gerald Morgenstern konnte dieses Jahr neben Bürgermeister Edgar Knobloch Landrat Andreas Meier, Bezirksrat Toni Dutz und Landtagskandidatin Tanja Renner als Referenten empfangen. Symbolisch und zum Anlass passend stand am Rednerpult in der Gaststube vom „Stich´n“ ein Strauß Johanneskraut. Im alten Brauchtum galt dieses als Schutz vor Dämonen, wird aber auch in der Medizin gegen Angst und Depressionen eingesetzt. Depressionen von der aktuell stürmischen Bundes- und Landespolitik solle nämlich keiner haben, erklärte Morgenstern.
Knobloch berichtete den gut 70 Zuhörern von der Entwicklung der Stadt. Die Sanierung der Adalbert-Stifter-Straße, Alten Pfarr- und Rößlwirtsgasse, die Dorferneuerung Hütten, die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs für die Feuerwehr und der Erlass einer Vereinsförderrichtlinie sind nur einige der abgeschlossenen, laufenden oder beabsichtigten Projekte. Das geplante Baugebiet Hinkacker bei Gmünd soll einen Stauraumkanal bekommen, damit bei Hochwasser keine Situation wie kürzlich in Pressath und Gößenreuth geschehen kann. Für junge Familien hat die Stadt das Programm „Lebens(t)raum“ beschlossen, das bei Bau oder Sanierung von Wohnhäusern unterstützen soll. Auf den passenden Zeitpunkt wartet man noch bei der Modernisierung von Stadthalle und Waldbad – die Stadt stehe auf der Liste für die Förderung, aber es brauche Geduld, bis Zuschüsse genehmigt würden.
Die neue Kulturmanagerin Birgit Plößner hat seit ihrer Anstellung vor gut einem Jahr viele Veranstaltungen und Stadtführungen ins Leben gerufen. Auch die Gastronomie blühe und biete ein vielseitiges Angebot – bis auf französische Küche könne man bei den über 30 Gastwirten Speisen aus der ganzen Welt genießen. Leider habe Grafenwöhr dagegen bei der Auswahl als Nato-Standort gegen Ulm den Kürzeren gezogen. Die 340 hochqualifizierten Arbeitsplätze, die damit in die nördliche Oberpfalz gekommen wären, hätten die Region gestärkt. Um Unternehmen anzulocken, hat der Stadtrat kürzlich erst eine Prüfung der Anpassung der Gewerbesteuer beschlossen. Trotz aller Baumaßnahmen steht die Stadt gut da. Dennoch hat die Gemeinde Altschulden, die dank guten Wirtschaftens nach und nach abgebaut werden.
Landrat Andreas Meier berichtete über die Lage der Kliniken Nordoberpfalz AG, die sich in einer schwierigen Lage befinden, weshalb exakte Kalkulationen über Investitionen nötig werden. Wichtig für die Menschen am Land sei eine schnelle Versorgung. Um dies zu bewerkstelligen, liege der Engpass aber nicht beim Geld, sondern beim qualifizierten Personal. Im Bildungssektor sollen die Volkshochschulen des Landkreises strukturell zusammengelegt werden, ohne Standorte zu schließen und die Digitalisierung an Schulen gefördert werden.