Nicht nur Schleifstaub sondern einige Karat vom Kronjuwel Truppenübungsplatz in Form von Arbeitsplätzen, forderte CSU-Bürgermeisterkandidat Edgar Knobloch beim Josefi-Frühschoppen. Botin für diese Forderung soll Staatsministerin Christine Haderthauer sein, die einen Besuch in Washington zusicherte und den Übungsplatz auch zum Top-Thema machte.
Sichtlich erholt vom Derblecken auf dem Nockerberg wurde die Staatsministerin im Hotel zur Post von Edgar Knobloch willkommen geheißen. Bereits am 24. Februar war die Leiterin der Staatskanzlei und zuständige Ministerin für Übungsplatzangelegenheiten wegen des angekündigten Stellenabbaus bei der US-Armee zu Besuch in Grafenwöhr.
21 mal sei hier der Begriff Akzeptanz im Verhältnis zum Wirtschaftsfaktor und Arbeitsplätzen gefallen, ging Edgar Knobloch auf das Thema ein. Der Übungsplatz sei ein Wirtschaftfaktor der mit Löhnen, Gehältern, Aufträgen, Mieten, Bau- und Unterhaltskosten sowie Ausgaben der Amerikaner auf jährlich 665 Millionen Euro beziffert wird. Aber nicht das eigene Wohlstandstreben sondern der Nutzen für die Amerikaner und die Tatsache, dass der Truppenübungsplatz für die US-Armee wichtig ist, müsse auch den Konkressabgeordneten vermittelt werden. Mit Gesprächen auf Augenhöhe soll den Amerikanern dargelegt werden, dass die sonst bescheidenen Oberpfälzer auch klare Forderungen haben.
Knobloch wörtlich: „Die Grafenwöhrer und die Zivilbeschäftigten im Übungsplatz haben in den letzten Jahren mit geschliffen an dem Rohdiamanten Truppenübungsplatz Grafenwöhr der jetzt ein Juwel ist. Und deshalb steht ihnen auch mehr zu als nur Schleifstaub des Diamanten in Form von Lärm und mehr Verkehr, sondern es stehen ihnen auch ein paar Karat zu und zwar in Form von sicheren Arbeitsplätzen“.
Gern will Ministerin Christine Haderthauer diesen Impuls nach Wiesbaden und Washington bringen. Die US-Militärs und Generäle in Europa seien von der Wichtigkeit des Übungsplatzes überzeugt, nur sitzen sie im Taxi und steuern es selbst nicht, so Haderthauer. Auf der US-Seite gebe es auch eine andere Kommunikationsstruktur, bei Gesprächen mit Entscheidungsträgern müsse von deutscher Seite eine gleiche Sprachregelung gelten und zwar vom Bund, über das Land bis zur kommunalen Ebene. Ihr sei klar, dass die Akzeptanz mit Beeinträchtigungen und Stellenkürzungen leidet. Als Zweiklang forderte die Ministerin eine Transparenz von US-Seite aber auch das klare Bekenntnis der Bevölkerung zum Truppenübungsplatz mit einer offenen Willkommenskultur gegenüber den Amerikanern. Grafenwöhr stehe bei allen militärischen Einrichtungen an erster Stelle, sicherte die Leiterin der Staatskanzlei zu, die Investitionen und Strukturen am Standort suchen ihres gleichen. Die Region müsse diesen Juwel auch hochhalten, die Voraussetzungen tragen und das Bewusstsein dafür stärken, so Christine Haderthauer.
Gäste beim Josefi-Frühschoppen waren auch Klaus Lehl und Kollegen der Personalvertretung bei der US-Armee. Sie nahmen die Forderungen wohlwollend zur Kenntnis und sicherten ihre Mitarbeit und enge Abstimmung mit den politischen Entscheidungsträgern zu.